Beratung vor dem Kauf eines Hundes
Ob nun die Adoption aus dem Tierheim oder der Kauf eines Hundes beim Züchter. Hunde sind seit Generationen beliebte Haustiere und gelten nicht umsonst als der beste Freund des Menschen. Ob in der Stadt oder auf dem Land, es werden immer mehr Hunde angetroffen. Doch du solltest dir die Entscheidung für oder gegen einen Hund nicht zu leicht machen. Leider ist es nämlich oft so, dass leichtfertig angeschaffte Tiere nach einer Weile zur Belastung werden. Und wer möchte seinen Hund schon gerne wieder abgeben müssen?
Im Folgenden erhältst du einen kleinen Einblick über die wichtigsten Themen, die man beachten sollte, bevor man sich für einen Hund entscheidet.
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Zeitbedarf
Die Entscheidung ist gefallen. Zukünftig soll ein Hund das Familienleben bereichern. Und das wird er. Allerdings stellt er das Leben vielleicht auch ganz schön auf den Kopf. Denn Hunde haben Ansprüche und ein harmonisches Miteinander ist nur dann möglich, wenn sich alle auf das neue Familienmitglied einstellen.
Zeitmanagement ist hierbei der erste wichtige Punkt. Hunde passen sich dem Lebensrhythmus ihrer Familie zwar weitgehend an, aber dennoch kosten sie Extrazeit. Wie hoch dieser Aufwand ist, hängt von vielen Faktoren ab. Ein kleiner Gesellschaftshund, der mit zwei Spaziergängen täglich auskommt, kostet weniger Zeit als ein hoch trainierter Agility-Sportler, der erst nach drei Stunden Auslastung zufrieden ist.
Ein langhaariger Hund mit feinem Haarkleid bedarf intensiverer Pflege als ein kurzhaariger Vierbeiner, der sich nach dem Schlammbad schüttelt und dann salonfähig ist. Jagdhunde sollten ihre speziellen Anlagen ausleben dürfen, entweder bei der Jagd oder bei einer alternativen Beschäftigung wie Dummy-, Fährten- oder Wasserarbeit. Auch das ist zeitaufwändig. Welpen oder Junghunde beanspruchen mehr Zeit als ein Hundesenior, weil sie voller verrückter Ideen stecken, alles ausprobieren wollen und im ersten Lebensjahr ganz viel lernen müssen. Welpenspielstunden, Hundeschulen-Besuche und das Basistraining im Alltag schlagen im Zeitplan zu Buche.
Nicht gern allein
Was unabhängig von Rasse, Alter, Veranlagung und Trainingszustand den Zeitplan bestimmt, sind die Fütterung, das tägliche Miteinander, Tierarztbesuche und die Wartung des Equipments. Insbesondere junge Hunde brauchen die Nähe zum Menschen und kein Hund sollte länger als fünf Stunden täglich alleine bleiben. Wobei auch das schon ein Limit ist, das eine schrittweise Gewöhnung erfordert. Wer berufstätig ist, sollte sich vor der Anschaffung des Hundes nach einer Hundetagesstätte oder einem zuverlässigen Dogsitter umsehen. Vielleicht ist dann auch ein älterer Hund aus dem Tierheim eine Alternative zum betreuungsintensiven Junghund. Bei einer unerwarteten Veränderung der Lebenssituation, ist mitunter schnelles Umdenken erforderlich. Dennoch sollte man sich gerade dann ausreichend Zeit nehmen, um für den Hund eine dauerhafte Lösung zu finden. Halbherzige Kompromisse, die womöglich zu einem unguten Gefühl und einem unzufriedenen Hund führen, sind hier keine gute Lösung.
Kosten für einen Hund
Außer Zeit kostet ein Hund auch Geld. Und das nicht zu knapp. Das beginnt mit der Adoption oder dem Kauf des Hundes und der dazugehörigen Grundausstattung. Darauf folgen Futtermittel, Impfungen, Entwurmungen und Routineuntersuchungen beim Tierarzt – eventuell auch Behandlungskosten für Verletzungen, Krankheiten oder Altersbeschwerden, die im Laufe eines Hundelebens auftreten können. Futter- und Wassernäpfe, Hundedecken, Halsbänder und Leinen, eine Haftpflichtversicherung, Schutzgitter oder Sicherheitsgurte fürs Auto, Pflegemittel, Beleuchtung für den Spaziergang in der Dämmerung und Kotbeutel runden die Minimalanforderungen an den Geldbeutel ab. Darüber hinaus locken viele weitere Versuchungen. In der Tabelle haben wir für Sie die durchschnittlichen Kosten eines Hundes zusammengestellt. Wie stark der Geldbeutel belastet wird, liegt auch in den Händen des Hundehalters.
Gut investiert
Wer sich für seinen Welpen Zeit nimmt und ihn mit den Regeln des Alltags vertraut macht, spart sich später viel Ärger und Mühe. Denn schlechtes Benehmen beim erwachsenen Hund lässt sich nur noch mit sehr hohem Zeitaufwand in gute Manieren umwandeln.
Was kostet ein Hund?
Adoption Hund | In der Regel ist eine Schutzgebühr zu zahlen, diese variiert je nach Verein/Institution. |
Kaufpreis Welpe | 600 bis 1.500 Euro |
Futter | pro Monat 25 bis 50 Euro |
Zwei Näpfe | 15 bis 60 Euro |
Hundedecke | 20 bis 40 Euro |
Hundebett | 30 bis 90 Euro |
Leine und Halsband | 30 bis 80 Euro |
Entwurmungen | pro Jahr 25 bis 50 Euro |
Impfungen | pro Jahr, inklusive Allgemeinuntersuchung 35 bis 60 Euro |
Hundesteuer | pro Jahr (Ersthund) 25 bis ca. 160 Euro |
Haftpflichtversicherung | pro Jahr 60 Euro |
Sicherheitsequipment | 10 bis 30 Euro (sicher in der Dunkelheit), 30 bis 120 Euro (Auto) |
Entwicklungsphasen
1. und 2. Lebenswoche > Neonatale Phase
3. Lebenswoche > Übergangsphase
4. Lebenswoche bis 12./14. Lebenswoche > Sozialisierungsphase
Neonatale Phase
Die erste und zweite Lebenswoche bilden die erste Entwicklungsphase – auch neonatale Phase genannt. In dieser Zeit ist der Körper des Welpen auf das Erspüren von Wärme ausgerichtet und der Kopf pendelt bei Bewegungen leicht hin und her. Beides ist wichtig für das Überleben des schutzbedürftigen Neugeborenen. Suche nach Körperwärme bleibt er in der sicheren Wurfkiste, wo es zwischen den Geschwistern herrlich kuschelig ist. Die Pendelbewegungen des Kopfes helfen beim Finden der mit Milch gefüllten Zitzen und sind somit eine Grundvoraussetzung für das Überleben. Doch der eigentliche Wegweiser ist der Geruchssinn. Denn der ist – ebenso wie der Geschmackssinn – bereits jetzt ausgebildet. An der Gesäugeleiste der Mutterhündin wird ein Pheromon gebildet, das bereits im Fruchtwasser vorlag. Da der Nachwuchs schon in der Gebärmutter riechen kann, erkennt er diesen Duft draußen sofort wieder.
Übergangsphase
Die dritte Lebenswoche ist eine Übergangsphase und der zweite große Entwicklungsschritt im Leben eines Welpen. In diesen Tagen geschehen viele wunderbare Dinge: Der Welpe beginnt, auf Geräusche zu reagieren und sich umzublicken, denn er kann nun Hören und Sehen. Auch die Wärmeregulation funktioniert nun ohne kuschelnde Wurfgeschwister. Ein Freifahrtschein für Abenteuertouren außerhalb des mütterlichen Nests. Kot und Urin werden aus eigener Kraft abgesetzt und die Muskelkoordination verbessert sich. Höchste Zeit, für erste neugierige Schritte in die Umwelt. Schließlich gibt es dort viel Spannendes zu entdecken. Jetzt ist der optimale Zeitpunkt, um mit dem Stubenreinheitstraining zu beginnen. Bietet der Züchter seinen Welpen nun in kleinen Kisten natürlichen Untergrund an oder hat die Möglichkeit, sie nach draußen zu bringen, werden die Welpen später schneller stubenrein.
Sozialisationsphase
Um den 21. Lebenstag herum beginnt die Sozialisationsphase des Welpen, die – genau wie die beiden zuvor beschriebenen Phasen – zu den drei sensiblen Phasen der Entwicklung gehören. Bis zur 12. oder 14. Lebenswoche erstreckt sie sich und hält Züchter und später auch den neuen Besitzer des Welpen ganz schön auf Trab. Denn in dieser Phase bildet sich die Basis für das zukünftige Verhalten des Hundes. Lernt der Welpe jetzt, in angemessenem Maß und unter sicheren Bedingungen, viel kennen, profitiert er ein Leben lang davon. Zwischen der dritten und fünften Lebenswoche sind Welpen auffallend angstfrei. Das hat nicht etwa mit dem Übermut einer unreifen Rasselbande zu tun, sondern mit der körperlichen Entwicklung. In dieser Zeit beherrscht der Bereich des Nervensystems das Stimmungsbarometer, der für Entspannung zuständig ist und die erregungsbedingte Beschleunigung des Herzschlags verhindert. Reize, die Welpen nun kennenlernen, werden auch zukünftig mit Entspannung verknüpft. Sie sind ein wichtiger Teil der Geborgenheitsgarnitur, die dafür sorgt, dass sich der Hund wohl und sicher fühlt, sobald diese Reize vorhanden sind. Hunde, die aus Hausaufzuchten stammen, empfinden häusliche Reize als beruhigend und gewöhnen sich schneller daran, alleine im Haus zu bleiben.
Sammeln von Eindrücken
Welpen sollten während der Sozialisationsphase viel lernen, allerdings sind Übertreibungen zu meiden. Ansonsten kommen die Hunde angesichts der nicht enden wollenden Reizflut nicht mehr zur Ruhe. Wichtig: Die aktiven Phasen des Welpen nutzen und immer in kleinen Schritten vorgehen. Zu lernen gibt es genug: Andere Hunde, fremde Menschen, unbekannte Haustiere, Autos, Autofahren, die Tierarztpraxis, Kinder, unterschiedliche Bodenbeläge, das Brummen des Staubsaugers, Radios, Fernseher, Aufzüge und viel mehr sollte nun auf dem in viele kleine Schritte unterteilten Trainingsplan stehen. Ziel des Ganzen ist ein selbstbewusster Umgang mit unterschiedlichen Situationen und Bindungsfähigkeit. Beides sind wichtige Voraussetzungen für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Hund.
Vorsicht vor Neuem
Markante Punkte dieser Entwicklungsphase sind neben dem plötzlichen Aufkommen von Durchsetzungsvermögen gegenüber den Wurfgeschwistern, einer Facette des Aggressionsverhaltens, auch erste Anzeichen von Angst. Dabei ist Angst hier nichts Negatives, sondern der sinnvolle Gegenspieler neugierigen Erkundungsdrangs, der mit der fünften Lebenswoche einsetzt. Sie schützt den Welpen vor Risiken und wird ihn ein Leben lang als stiller Berater begleiten.
Impfungen für Welpen
Hundewelpen sind kleine Entdecker. Sie tollen herum, beschnüffeln alles und jeden und kommen so natürlicherweise mit Keimen in Berührung. Das ist nicht zwangsläufig schädlich, sondern trainiert das Immunsystem. Es gibt allerdings Krankheiten, vor denen die jungen Entdecker vorab geschützt werden sollten, weil die Erreger eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit darstellen – unter Umständen auch für die gesamte Hundepopulation. Zu diesem Zweck gibt es Impfungen. Sie sind das medizinisch wirkungsvollste Schutzinstrument gegen bösartige Bakterien und Viren, bei gleichzeitig geringem Nebenwirkungsrisiko. Da sich Hunde im allgemeinen in der freien Natur aufhalten und daher Zecken ausgeliefert sind, wird ab der 12. Woche zusätzlich die Borreliose-Impfung empfohlen.
Schema für Impfungen gegen die wichtigsten Infektionskrankheiten
Alter des Welpen | Impfung gegen |
8. Lebenswoche | Hepatitis contagiosa canis (HCC), Leptospirose, Parvovirose, Staupe |
12. Lebenswoche | HCC, Leptospirose, Parvovirose, Staupe, Tollwut |
16. Lebenswoche | HCC, Parvovirose, Staupe, Tollwut |
15. Lebensmonat | HCC, Leptospirose, Parvovirose, Staupe, Tollwut |
Impfungen schützen nicht nur Ihren Hund vor schlimmen, möglicherweise tödlich verlaufenden Krankheiten, sondern verhindern durch den flächendeckenden Einsatz Epidemien in der Hundepopulation. Aber auch für Ihre eigene Gesundheit sind Hundeimpfungen wichtig. Denn Krankheiten wie Leptospirose oder Tollwut können auf den Menschen übertragen werden. Sprechen Sie daher mit Ihrem Tierarzt. Er wird Sie zur besten Vorsorge für Ihr neues Familienmitglied beraten.
Parasiten bei Welpen
Ein Hund bereichert das Leben außerordentlich. Damit die Freuden eines gemeinsamen Lebens lange anhalten, muss sich jeder Tierhalter auch mit unangenehmen Themen beschäftigen. Denn Hunde sind beliebte Wirtstiere für Parasiten. Vor allem Zecken, Flöhe und Würmer rücken kleinen Vierbeinern zu Leibe. Die Schmarotzer sind nicht nur lästig, sondern stellen ein bedeutendes Risiko für die Welpengesundheit dar – manchmal auch für den Menschen. Parasitenbekämpfung ist daher ein Muss für jeden Hundefreund.
Zecken übertragen beim Blutsaugen gefährliche Krankheiten. In etwa jeder dritten Zecke finden sich Borrelien – Bakterien, die eine Borreliose auslösen können. Auch Anaplasmose- und Babesiose-Erreger können von der Zecke in den Vierbeiner gelangen. Deshalb raten Tiermediziner meist zu drei Maßnahmen:
- Suchen Sie Ihren Welpen nach dem Aufenthalt im Freien nach Zecken ab und entfernen Sie die Blutsauger rasch!
- Verwenden Sie ein geeignetes Zeckenmittel und wenden es regelmäßig an. Zu den häufigsten Mitteln gehören Spot-Ons, Halsbänder und Kautabletten. Die meisten Präparate schützen zugleich vor anderen Parasiten.
- Lassen Sie Ihren Hund gegen Borreliose impfen, wenn dafür ein Risiko besteht. Welpen können ab der 12. Lebenswoche geimpft werden.
Flöhe führen nicht nur zu Juckreiz, sondern können auch Allergien und Hauterkrankungen auslösen. Wenn sich Ihr Welpe häufiger als sonst kratzt, kann ein Flohbefall schuld daran sein. Fallen beim Bürsten weiße Eier oder schwarz-braune Krümel aus dem Fell, die sich beim Verreiben auf einem feuchten weißen Tuch rötlich färben, haben Sie den Beweis auf der Hand.
Wer ein Antiparasitikum ganzjährig anwendet, sollte einen Befall grundsätzlich ausschließen können. Doch kann mit den gleichen Mitteln, die zur Vorbeugung eingesetzt werden, auch der konkrete Befall bekämpft werden. Um eine neuerliche Ansteckung aus dem Hundeumfeld zu verhindern, sollte die Behandlung unbedingt über mehrere Monate fortgesetzt werden. Zudem sollte die Wohnung unbedingt gründlich gereinigt und mit speziellen Mitteln behandelt werden, um nachwachsende Flohstadien in der Umgebung zu bekämpfen.
Würmer leben im Körperinnern. Besonders häufig sind Welpen von Spulwürmern befallen. Denn ruhende Larven im Gewebe der Hundemutter werden durch die Trächtigkeit reaktiviert und infizieren die Kleinen im Mutterleib oder über die Muttermilch. Weil Würmer dem Körper unter anderem wichtige Nährstoffe entziehen, können sie die Entwicklung junger Hunde erheblich beeinträchtigen. Welpen haben – wie andere junge Tiere oder Kinder – noch kein fertig ausgebildetes Immunsystem und sind daher besonders anfällig für Parasiten. Entwurmungen sind für sie aus diesem Grund besonders wichtig.
Eine Infektion des Menschen mit Spulwurmlarven ist ebenfalls möglich. Besonders gefährdet sind Kinder und abwehrgeschwächte Personen. Um die Ansteckungsgefahr zu mindern und dem oft unbekannten Risiko einer Wurmerkrankung entgegenzuwirken, sollten Welpen erstmals in der zweiten Lebenswoche entwurmt werden. Anschließend wird die Behandlung in zweiwöchigem Abstand bis zwei Wochen nach Aufnahme der letzten Muttermilch wiederholt. Wie oft eine Wurmkur anschließend erforderlich ist, hängt hauptsächlich von den Haltungsbedingungen ab. In einigen Fällen ist sogar eine monatliche Gabe sinnvoll. Den individuellen Bedarf sollten Sie mit Ihrem Tierarzt klären.
Ankunft im neuen Heim
Welpen, die mitten in der Sozialisierungsphase stecken, sind ein Full-Time-Job. Vor allem dann, wenn es fünf, acht oder sogar noch mehr sind. Sie alle zu beschäftigen und optimal an ihre Umwelt zu gewöhnen, fällt schwer. Ein guter Zeitpunkt also, die kleinen Draufgänger in ihr neues Zuhause zu entlassen, wo jeder von ihnen all die Zeit und Aufmerksamkeit erhält, die er braucht. Laut Tierschutzhundeverordnung ist der frühste Zeitpunkt der Abgabe die vollendete achte Lebenswoche. Und tatsächlich sind Welpen mit Beginn der neunten Woche oft schon reif für den Aufbruch in ein neues Leben.
Die meisten Welpen ernähren sich seit der sechsten Lebenswoche auch ohne Mutters unerschöpfliche Milchbar. Die aufopfernde Zuwendung der Mutterhündin wandelt sich bis zum Beginn der neunten Lebenswoche in ein zunehmend harsches Verhalten. Die Kleinen brauchen jetzt ihre Autorität, um Grenzen zu erlernen. Und genau an diesem Punkt springt der neue Besitzer ein. Er muss nun fortsetzen, was in den ersten Wochen beim Züchter begann. In der Regel gewöhnen sich Welpen problemlos innerhalb weniger Tage an ihr neues Heim. Vorausgesetzt, sie spüren Zuneigung und Geborgenheit. Darüber hinaus gibt es Dinge, die in keinem Welpenhaushalt fehlen dürfen. Hier die wichtigsten – von Abholung bis Ankunft – im Check zusammengefasst.
Checkliste „Der erste Tag“
- Transportbox mit Decke für die Abholung vom Züchter (vorausschauende Züchter gewöhnen ihre Welpen vorab spielerisch an den Aufenthalt in der Box)
- eine Rolle Küchenpapier für möglich Zwischenfälle
- verstellbares Halsband Halsband (am besten kostengünstiges Nylon) mit passender Leine
- Futter- und Wassernapf
- Nahrung, die der Welpe gewöhnt ist (wird oft vom Züchter gestellt)
- Hundedecke oder -bett
- Welpenspielzeug
- weiche Bürste für die Gewöhnung an Fellpflege
- ein Objekt aus dem Welpenhaushalt im neuen Heim platzieren; z. B. ein Liegekissen, das vorher beim Züchter abgegeben wurde. Der vertraute Geruch beruhigt den Welpen.
Welpengruppen
In einer Welpengruppe geht es um Kontakte zu gleichaltrigen Hunden und um Erfahrungswerte, von denen Hund und Halter später jahrelang profitieren. Allerdings nur dann, wenn die Leitung der Welpengruppe in erfahrenen Händen liegt. Das heißt: ein Hundetrainer pro Gruppe von maximal sechs Welpen. Er achtet darauf, dass die Welpen gleich alt sind und auch konstitutionell zueinander passen. Mobbing innerhalb der Hundegruppe lässt er nicht zu. Stattdessen legt er Wert auf ein ausgewogenes Spiel.
Natürlich bezieht er die Besitzer der Hunde mit ins Training ein, weil sie in dieser Phase oft ebenso viel lernen müssen wie ihr Vierbeiner.
Verschiedene Rassen
Es ist ratsam, eine Welpengruppe auszuwählen, die Hunde unterschiedlicher Rassen betreut. Auf Artgenossen der eigenen Rasse ist der Welpe sozialisiert. Jetzt muss er gleichaltrige Hunde verschiedenster Typen kennenlernen, die nicht nur anders aussehen, sondern sich auch anders verhalten. Kontakt zu älteren Hunden kann keine Welpengruppe ersetzen. Die für die aktuelle Entwicklungsphase wichtigen Erfahrungen können nur mit Hunden gleichen Alters gesammelt werden. Fehlen sie, können später Verhaltensprobleme auftreten.
Die Örtlichkeit
Abgesehen von der gut durchdachten Zusammensetzung der Gruppe ist der Ort wichtig, an dem die Welpen spielen dürfen. Das „Klassenzimmer“ der Welpen ist im Idealfall ein abgesicherter Bereich, der Umweltreize und Heraus-forderungen bietet. Variierende Untergründe, ein Becken voller kunterbunter Plastikbälle, ein Slalompfad aus aufgehängten, klappernden Blechdosen, ein Agility-Tunnel, raschelnde Flatterbänder, Knisterfolien … – umso einfallsreicher der Trainingsparcours, desto mehr lernen die Welpen. Diese Reize sollten wohl dosiert angeboten werden, um eine Überforderung der Welpen zu vermeiden.
Manchmal verlässt die Welpengruppe auch die gewohnte Umgebung, um gezielt an Situationen wie den Besuch eines Einkaufszentrums oder den Straßenverkehr gewöhnt zu werden. Auch der Erstkontakt zu Kühen, Pferden, Schafen und anderen Tieren lässt sich bei gemeinsamen Ausflügen der Welpengruppe meistern. Um eine gute Welpengruppe zu finden empfiehlt es sich, vor der Anmeldung ohne Hund vorbeifahren und sich alles ansehen.
Mythos Impfung
Es ist nicht richtig, dass Welpen aufgrund des Impfschutzes erst ab der zwölften Woche eine Welpengruppe besuchen können. Moderne Impfstoffe ermöglichen, dass sie sofort nach der Übernahme durch den neuen Besitzer hinaus dürfen. Ungeimpfte Welpen haben in einer Welpengruppe jedoch nichts verloren.
Checkliste Welpengruppe
- die Welpen sind in etwa gleich alt
- jeweils ein Trainer für maximal sechs Hund-Halter-Teams
- der Trainer kann nachweisen, dass er sich regelmäßig fortbildet
- es herrscht ein freundlicher Umgangston
- der Hundehalter fühlt sich wohl
- das Gelände bietet Abwechslung (z. B. Tunnel, wechselnde Untergründe etc.)
- der Kursleiter achtet auf ein ausgewogenes Welpenspiel
- der Hundehalter wird mit einbezogen
- der Trainer gibt Erziehungstipps
- gezielte Ausflüge runden das Angebot ab
- das Vorlegen des Impfausweises ist Pflicht
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